Stationen im Leben des Hanno Klein

1942 wird Hanno Klein im hanseatischen Stade von Johanna Gertrudis Klein, geb. Rauch, als drittes von insgesamt fünf Kindern geboren.
Sein Vater Gunther ist Landessozialgerichtsrat und wechselt mehrfach seine Dienststelle. Infolgedessen wechselt auch Familie Klein öfter den Wohnort: Hanno besucht die Schule in Ravensburg, dann in Oldenburg und legt schließlich das Abitur in Celle ab.

Bereits als Schüler prägt sich Hannos Vorliebe für künstlerisch-musische Aktivitäten: Er liest gerne klassische und zeitgenössische Literatur, spielt Jazz und klassische Musik auf dem Kontrabass und malt. Seine vielfältigen Neigungen beeinflussen auch die Wahl seines Studiums. Fasziniert wendet sich Hanno ganz und gar der Architektur zu. Es sind unter anderem Themen der Stadtplanung, die ihn während seines Studiums in Karlsruhe in den Bann ziehen .

Noch während seines Studiums gründet Hanno eine Familie, mit der er sich, nach Abschluss seines Diploms, 1972 im Norden Berlins niederlässt. Dort beginnt Hanno seine Laufbahn als Architekt und Stadtplaner. 1973 dehnt er sein berufliches Engagement in die Kommunalpolitik aus: Er tritt in die SPD ein und gründet den Arbeitskreis Tegel, aus dem später eine Bürgerinitiative gegen den Bau der Autobahn Tegel hervorgeht.

1976 wechselt er vom Stadtplanungsamt Reinickendorf zur Berliner Senatsverwaltung, zunächst als technischer Referent beim Senator für Bau-und Wohnungswesen, dann als stellvertretender Referatsleiter und schließlich als Projektleiter beim Grundsatzwettbewerb „Strategien für Kreuzberg“ (1977-1980). In dieser Position arbeitet Hanno  mit viel Herzblut am Erhalt der sogenannten „Kreuzberger Mischung“, dem Nebeneinander von Arbeiten und Wohnen im Kreuzberger Kiez. Getragen von der breiten Unterstützung der Kreuzberger Bevölkerung hatte das Projekt Erfolg und galt als gelungenes Beispiel der Stadtteilsanierung.

Von 1981 bis 1989 kümmert sich Hanno Klein im Auftrag des Senators für Stadtentwicklung um die Konzeption und Durchführung großer stadtplanerischer Wettbewerbsverfahren. Die Ergebnisse aus diesen Wettbewerben dokumentiert er mit seinem Team in Form von Ausstellungen, Symposien und Publikationen, die auch über Berlins Grenzen hinweg Beachtung finden.

Der 47-jährige wird 1989 Referatsleiter der Senatsbauverwaltung. Gleich nach dem Fall der Berliner Mauer bezieht er als einer der Ersten ein Büro in der Behrenstraße im bisherigen Osten der Stadt. Ihn reizen nun vor allem städtebauliche Planungen mit gesamtberliner Perspektive. Es ist seine Aufgabe Unternehmen zu finden, die bereit und in der Lage sind, in die gewaltigen städtebaulichen Veränderungen nach dem Mauerfall zu investieren. Alle Interessenten, die Grundstücke an der Friedrichstraße, Unter den Linden, am Potsdamer Platz und an anderen exklusiven Standorten im Herzen Berlins kaufen wollen, müssen ihre Projekte vorher mit Hanno besprechen. Ein so genannter Koordinierungsausschuss trifft letztlich die Entscheidung über den Zuschlag für millionenschwere Bauvorhaben - Entscheidungen, die von Hanno und seinem Team vorbereitet werden.

Am 12. Juni 1991 beendet eine Briefbombe jäh das Leben des Hanno Klein. Er wurde 48 Jahre alt. Die Täter wurden nie gefasst.

Hanno Klein
Hanno mit 7 Jahren
Hanno am Bass 1962
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Hanno am Bass